Historisches zum Yoga

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Woher kommt Yoga?

Der Weite Weg von Indien bis zu uns.

Yoga ist eine jahrtausende alte indische Lehre, dessen eigentliches Ziel einen eher spirituellen Hintergrund hatte – durch Meditation zur geistigen Erleuchtung zu gelangen. Übersetzt bedeutet der Sanskritbegriff „Yoga“ unter anderem soviel wie „anschirren“.

Gemeint ist, unseren Körper, unseren Geist und unsere Seele mit der „göttlichen Schöpferkraft“ zu einer Einheit zu verbinden. Symbolisch betrachtet versinnbildlicht Yoga einen Ochsen, der vor einen Pflug gespannt, also praktisch angeschirrt ist und unter Anstrengung ein Feld pflügt. Es zeigt uns, dass die spirituelle Erkenntnis praktisch nicht ohne körperliche Anstrengung erreicht werden kann. Das Ergebnis: Um neues Gedankengut hervorbringen zu können, braucht es zuerst die hierfür nötige körperliche Konstitution.

Es gibt vier klassische Yoga-Pfade: Raja-Yoga (auch Königsweg genannt, meditativer, spiritueller Yoga), Karma-Yoga (Yoga der Tat, des selbstlosen Handelns), Jnana-Yoga (Yoga der Erkenntnis, des Wissens) und Bhakti-Yoga (Yoga der Hingabe an das Göttliche).

Spiritueller Yoga – Raja Yoga

Zu den frühesten schriftlichen Quellen des Yoga gehören die Yoga-Sutren des Patanjali. Er hat in vier Kapiteln eine Art Leitfaden zusammengetragen. Durch den berühmten achtgliedrigen Pfad (ashtanga) findet der nach Spiritualität Suchende hierdurch unter anderem einen Weg zur spirituellen Erleuchtung, dem „Samadhi“:

Der achtgliedrige Pfad des Patanjali:1. Yama (was man vermeiden soll), 2. Niyama (was man tun soll), 3. Asana (Körperübungen),4. Pranayama (Atemübungen), 5. Pratyahara (Zurückziehen der Sinne), 6. Dharana (Konzentration auf die Sache), 7. Dhyana (Absorption in die Sache) und 8. Samadhi (Erleuchtung).

Körperlicher Yoga – Hatha Yoga

In der Hatha-Yoga Pradipika, einer Yogaschrift aus dem 15. Jahrhundert, wurde der Begriff Hatha-Yoga gebraucht, um den körperlichen Yoga (Hatha) vom spirituellen Yoga (Raja) zu trennen. Hatha Yoga ist ein Teil des Raja Yoga und wird dort als eine Stufe auf dem Weg zum spirituellen Yoga bezeichnet. Im Westen wird der Hatha-Yoga bereits als eigenständige Yogaform betrachtet, obwohl es anfänglich wie vorab erwähnt nur zur Unterstützung für andere Yogaformen gedacht war. Das Wort Hatha bedeutet im Sanskrit unter anderem Disziplin. Hier ist die Anstrengung gemeint, die man aufbringen muss um das eigentliche Ziel zu erreichen, nämlich Körper und Geist miteinander zu verbinden. Die einzelnen Übungen (Asanas) entwickelten sich im Laufe der Zeit, um den Körper kräftig und gleichzeitig geschmeidig zu halten, damit der Yogi längere Zeit z. B. im Lotussitz sitzen konnte um zu meditieren. Die äußerst positive Wirkung auf das Wohlbefinden hatte zur Folge, dass die Übungen weiterentwickelt wurden und zunehmend größeren Stellenwert erlangten. Wenn wir hier im Westen von Yoga sprechen, meinen wir meist immer den körperbetonten Yoga, also Hatha-Yoga oder eine daraus entwickelte Yogastilrichtung wie zum Beispiel Iyengar-Yoga.